Sonntag, 29. Dezember 2013

Die Schulische Begleitung der Organismierung der Menschheit

Lieber Michael, Dein Aufschlag in unserem Spielchen war so heftig, sodass ich Monate benötigte um diesen zu beantworten. Meine (chemo) Kur hat mich leider auch noch zusätzlich physisch und psychisch mehr als erwartet beansprucht, ich hoffe Du verzeihst mir die verlängerte Schreibpause. Deine Definition einer Struktur wie Du sie beschreibst unterschied sich von meiner Definition dadurch, dass Du bereits 4-dimensonale Muster als dynamische Strukturen definiertest, während ich bisher als Struktur nur räumliche Muster gesehen habe und für Deine Strukturen meist die Worte Funktion bzw. Prozeß gebraucht habe. Auch habe ich versucht die materielle (Partikel) Basis von den Partikelabständen (Beziehungen) zu trennen um aus diesen Abständen die relative Anpassbarkeit der Funktionsdynamik bzw. Optimierbarkeit der Energiedissipation abzuleiten. Ich weiß natürlich noch nicht wie sich die beiden Definitionen bezüglich ihrer Begreifbarkeit unterscheiden würden. Den Absatz habe ich deshalb vorangestellt weil ich vor diesem Hintergrund noch einmal auf eine notwendige Reform unserer Schulen und um von einer mehr objektorientierten Sprache zu einer mehr beziehungsorientierten Sprache kommen wollte. Einer solchen Schule könnte auch als ein allgemeiner wissenschaftlicher Gesamtansatz die Musteranalyse (pattern recognition mit einer eingebundenen Energiedissipation) vielleicht sprachlich neu definiert und vereinheitlicht zugrunde liegen. Damit würde einerseits auch Zufall und Information leichter erkennbar und trennbar, andererseits könnte die Effizienz bzw. die notwendige Redundanz des Sprachprozesses als wichtigstes Mittel der Organismierung von Gesellschaften wieder klarer sichtbar werden. Solche Eingriffe in die Curricula der Schulen wären vielleicht als Übergang für eine nachpubertäre Organismierung der vergesellschafteten Menschen bestens geeignet, wenn diese laufend von bezahlten Laienlehrern in Diskussionen und Praktika (Tätige Handwerker, Reparaturbetriebe, Kleinbetriebe) auf wöchentlicher Basis begleitet würden und damit eine gesteigerte Kohärenz in einer neuen Gesellschaft entstehen könnte. Der Vorteil einer solchen Vorgehensweise wäre, dass sehr viel Parallelwissen und – technik aus den verschiedenen heutigen Ausbildungswegen früh erkannt werden und damit die Effizienz jeglicher Berufsbildung stark gesteigert werden könnte. Eine größere Anzahl von flexibleren Bürgern würde sich damit in einer offeneren, weniger sektorisierten Gesellschaft weiterqualifizieren und den Bedürfnissen verschiedener Lebensphasen bzw. Altersphasen wesentlich leichter anpassen können. Erst in solchen lokal angelegten Strukturen würden gewisse Rückkopplungsmechanismen wieder wirksam werden, Stoffkreisläufe und Produktkreis- aber auch Geldkreisläufe könnten besser regional geschlossen werden. Die ressourcenbezogene Effizienz bzw. die Nachhaltigkeit der Region würde damit richtungssicher erhöht werden. Ein weiterer Schwerpunkt eines zukünftigen Curriculums wären Redeübungen für alle um die heutige Polarisierung der Gesellschaft in solche die eine Sprache mittels SMS am Handy lernt oder Objekte über das Lernen von Werbesprüchen und Reklame beschreibt im Gegensatz zu jenen, die einerseits zuhören können sowie Interessantes zu erzählen wissen oder im Redefluss ausgeglichen kommunizieren können und sich damit schon als künftige „Oberklasse“ qualifizieren. Ich meine, dass heute die überbordende Wissensvermittlung (Wissen mit meist viel zu kurzer Halbwertszeit) einen viel zu großen Teil der Schul- und Lernzeit in Anspruch nimmt, während die pragmatischen Fähigkeiten ein erfülltes Leben zu gestalten oft aus (betriebswirtschaftlichen) Gründen bereits in der Schule in den Hintergrund gedrängt wird. Dabei gehen meist die volkswirtschaftlichen, kulturellen und menschlichen Zusammenhänge in der Gesellschaft verloren oder werden kaum verstanden. Manchmal fragt man sich ob wir für unser Leben lernen oder um als Arbeitskraft (in kurzer gestresster aber teilweise nicht als solcher gefühlten Versklavung) für irgendeine Industrie mittels eines nicht mehr bezahlbaren Schulsystems kaum mehr für die Zeit nach einer meist wenig geliebten Arbeit, geprägt von Existenzängsten, einen Ruhestand ohne Not verdienen können. Wie schon erwähnt, unterscheiden sich menschliche Gesellschaften von der übrigen Natur durch das Eliminieren und der Einführung nicht natürlicher Grenzen und damit der stark beschleunigten Bildung von evolutionsauslösenden Rückkopplungen. Dieser Prozess führt zur Absenkung einer natürlich optimierten Effizienz der Naturfunktionen und resultiert im Zusammenbruch der raum-zeitlichen Kohärenzen im effizienzbestimmenden Evolutionsprozess. Unsere vorpubertäre Lebensphase war meist aus dem Versuch und Irrtum zu lernen geprägt und damit Phasenlagen zu erkennen. Die deduktive Phase folgt meist der Pubertät. Die Gesellschaften haben mit äußerst wenigen Ausnahmen diese Phase noch nicht erreicht. Damit sollte der Mensch lernen den Schöpfungsauftrag „Macht Euch die Erde untertan“ neu zu interpretieren und mit neuer Intelligenz eine Steuerung der Natur zusammen mit den Gesellschaften zu bewerkstelligen. Phasenlagen sind raumzeitlich modulierte Wellen. Reitet eine Modulation auf einer höherfrequenten Welle, bekommt man veränderliche Bilder. Die Phasenlage muss erkannt werden. Beispiel: bei einer Temperatur von 250 °C ist es ein Unterschied, ob es sich um eine Abkühlungs- oder Erwärmungsphase handelt. Die Phasenlage kann durch einen Vergleich mit einem zweiten Zeitpunkt erkannt werden. Beispiel: Vegetation nimmt zu oder ab, Verdunstung nimmt zu oder ab, eine Abflussganglinie kann analysiert werden. Abnehmender Grundwasserspiegel führt zu geringeren Transporten, ansteigender zu höheren, Beachtung der Prozesse durch wechselfeuchte Bedingungen (erhöhte Mineralisierung). Es kann keine Parallelgesellschaft geschaffen werden, die entgegen diesen naturwissenschaftlichen Grundsätzen handelt. Wir schöpfen Zukunft dadurch, dass wir die Phasen verlängern und nicht verkürzen. Die Dämpfungsglieder sind Kreisprozesse. Kreisprozesse können für die Steuerung eingesetzt werden. Beispiel Ernährung mit Fleisch: Nutzung von Tieren mit kurzer Generationszeit (Hühner, Enten, vielleicht bis hin zum Schwein). Diese Zusammenhänge werden in der Gesellschaft implementiert durch Förderung der Kreisprozesse. Orte der Steuerung und Orte des Geschehens müssen dabei zusammengelegt und Beliebigkeit vermieden werden. Womit wir dabei wären, dass der einzelne Landwirt zusammen mit den einzelnen Konsumenten verantwortlich für die lokalen Kreisprozesse wird. Diese Kopplung wiederherzustellen müsste vorrangigste Funktion einer Zusammenführung von Volks- und Betriebswirtschaft über Besteuerung führen. Wenn die Natur eine Matrix mit optimaler Stabilität erzeugt, dann muss der Mensch in diese Matrix eingeführt und eingefügt werden und nicht umgekehrt. Ziel ist die Schaffung von z.B Agroforstwirtschaften und zusätzlich Gärtnereien mit Solarheizungen. Es soll der Übergang von „Pubertät“ der Menschwerdung zur „Organismierung“ stattfinden. Die Zellen werden so organisiert, dass sinnvolle Organ oder Organismusfunktionen zu einem Gesamtorganismus oder einem Gesamtökosystem für jedes vernünftig nur über Transport abgegrenzte (natürlich begrenzte Gebiete sind nur Wassereinzugsgebiete) mit ausgeglichener Export-Importbilanz Staatsgebilde entstehen. Irreversible Verluste werden gedämpft. Zukunft wird geschaffen. Das Geld hat Gott sei Dank aufgehört, zu arbeiten, es gibt kaum Zinsen mehr. Das Geld ist damit wertlos als Tauschwährung geworden und muss durch eine Funktion für den Bodenwert gedeckt, ersetzt oder ergänzt werden (Hic et nunc). Wirtschaft kann umgestellt werden durch Ergänzung des Stoffrecyclings durch ein Produktrecycling. Die Nutzungsdauer der Waren sollte dann immer verlängert werden. Die Logik einer solchen Entwicklung sollte sichtbar werden. Die Logik der Optimierung des landschaftlichen Wirkungsgrades und damit auch des gesellschaftlichen Wirkungsgrades ist durch die heutigen Wirtschaftsprozesse so in den Hintergrund gedrängt worden, dass sie nicht (mehr) sichtbar ist. Also müssen diese Zusammenhänge auf die Agenda, sie müssen öffentlich wahrgenommen werden, sie müssen schulisch und universitär geprägt werden, wenn wir Zukunft für nachkommende Generationen schöpfen wollen. Wollen wir unseren wirtschaftlichen Niedergang bis zu neuen Revolutionen treiben oder sollen wir intelligente demokratische Voraussetzungen schaffen um Märkte zu bekommen mit gesteuerten Rahmenbedingungen die uns innerhalb von Grenzen (ohne Redundanz von Wahlprozessen) ausgeglichen leben lässt? Wo befinden sich denn unsere Politiker gesehen in Koalitionsverhandlungen und bei der Administration? An welchen Kriterien müssten sie gemessen werden? Können solche Kriterien von unserer Qalitätsjournaille täglich initiiert und wie eine neue Sau durchs Dorf getrieben werden, oder gibt es deduktive Ansätze die bereits in unseren Schulen funktional vorgeprägt werden können? Es gibt viel zu tun, packen wir es an bereits heute!

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